Radioaktivität – vom Weltall bis zum Fichtelgebirge

Die Radioaktivität ist ein natürliches Phänomen, das seit der Bildung unseres Sonnensystems und des Planeten ein integraler Bestandteil unseres Daseins ist.

  • 21. Juni 2023
  • 20:00 Uhr
  • Evang. Gemeindehaus Münchberg

Die technische Entwicklung zur Herstellung radioaktiver Stoffe durch Kernreaktoren und Beschleunigern hat jedoch die durchschnittliche Strahlenbelastung der Menschheit verdoppelt, was zu Sorge und Protest in der Bevölkerung führt.

In diesem Vortrag wird der Referent die natürliche Erzeugung der Radioaktivität und ihre Rolle im Ursprung der Erde diskutieren, um sich dann auf die Radioaktivität im Granitgestein des Fichtelgebirges zu konzentrieren, die einerseits als Gesundheitsrisiko und andererseits als Heilquelle dargestellt wird. Die Fichtelgebirgler sind nicht allein, und deswegen soll ein Vergleich mit anderen Belastungszonen geführt werden.

Erbrütete oder anthropogene Radioaktivität spielt eine wachsende Rolle in der Energieerzeugung, Industrie und Medizin. Die Hauptsorge gilt Reaktorunfällen, die zur Umweltverseuchung führen können, aber das Hauptproblem liegt in der Endlagerung langlebiger radioaktiver Stoffe. Diese Thematik soll kurz am Ende des Vortrags aufgegriffen werden.

 

Zum Referenten:

Michael Wiescher machte sein Abitur 1969 am Gymnasium Münchberg, er studierte an der Universität Münster Mathematik, Physik und Astronomie. Er erhielt sein Diplom im Frühjahr 1974 zu einem Thema aus der atomaren Festkörperphysik. Nach einem Jahr im Zivildienst im Umweltschutz setzte er sein Studium in der Kernphysik fort und wurde 1980 mit einem Thema zu Fusionsprozessen in Sternen promoviert.

Wiescher ist heute Freimann Chair Professor für Physics und Direktor des Institutes für Structure and Nuclear Astrophysics an der Universität von Notre Dame, er ist Associate Professor an der Michigan State University, Visiting Professor an der Universität of Surrey, Heraeus Visiting Professor in Frankfurt und Wolfson Fellow oft the Royal Society an der University of Edinburgh. Er unterhält ein weltweites aktives Forschungsprogramm zum besseren Verständnis der Energieproduktion in Sternen und dem Aufbau der Elemente in unserem Universum. Seine Forschungstätigkeit konzentriert sich vornehmlich auf das Studium von Kernreaktionen an Beschleunigern, aber auch an Laser Fusionseinrichtungen wie die National Ignition Facility NIF in Livermore National Laboratory.

Eintritt: € 5,-